Am Mittwoch, dem 17.11.21, wurde es ganz romantisch! Allerdings nicht in dem Sinne romantisch, wie man es auf ein Liebespaar beziehen würde. Stattdessen besuchten wir, die Deutschkurse der Q1, das Romantikmuseum und das benachbarte Goethe-Haus in Frankfurt.
Zwar gab es am Eingang des Goethe-Hauses eine Statue eines sich küssenden Pärchens, allerdings blickten uns in den Gemälden des Romantikmuseums hässliche Fratzen, in Nebel gehüllte Gestalten und andere Wesen entgegen. Man munkelte außerdem, dass es im Gruselfilmkabinett im 3. Stockwerk ziemlich finster und eklig zuginge…
Wir durften im Museum die verschiedenen Seiten der Romantik und insbesondere die Künstler dieser Zeit genauer unter die Lupe nehmen. Es wurde uns ein abwechslungsreiches Angebot an Primär- und Sekundärquellen geboten, das von Originalschriften über Gemälde und Märchen und sogar bis zur Physik reichte.
Das (für uns, aber auch für viele andere) größte Highlight im Museum war eine „Schreibmaschine“, an der man Gedichte aus verschiedenen Sprachen ins Deutsche übersetzen konnte. Das zeigte, wie Texte durch verschiedene Übersetzer verändert werden können. Diese Texte konnten auch ausgedruckt und an die Wand gehängt werden. Ein „Wortsalat“ aus Magneten an der Wand erregte ebenfalls unsere Aufmerksamkeit – ein Angebot, es einmal selbst mit der romantischen Dichtkunst aufzunehmen und es eigenständig zu versuchen.
Das Goethe-Haus hingegen hatte eine andere, besondere Atmosphäre. Als wir die alten Treppen zu Goethes Arbeitszimmer, der Bibliothek seines Vaters, aber auch zu anderen Räumen, wie dem „Peking-Zimmer“, hinaufstiegen, knarzten die Dielen. Die Zimmer waren alle ausgestattet mit altmodischen Gardinen, Wanduhren, teils verschnörkelten, teils blumigen Wandtapeten und überall hingen pompöse Kronleuchter an der Decke. Auch hier waren Gemälde zu finden, aber auch Zeichnungen, die mit ihrer Realitätskomponente begeisterten.
Alles in allem war es ein eher entspannter Besuch und eine Auszeit vom stressigen Schulalltag, obgleich uns doch am Ende von den vielen Eindrücken die Köpfe brummten. Es war dennoch interessant, die gelernten Epochenmerkmale der Romantik mit ihren hellen und dunklen Seiten einmal nicht nur theoretisch und literarisch, sondern auch künstlerisch und atmosphärisch umgesetzt zu sehen und erleben zu können. Was für ein romantischer Tag!