Am 9. Dezember 2024 fand am Schwalmgymnasium der Schulentscheid des diesjährigen Deutsch-Vorlesewettbewerbs statt. Dieser Wettbewerb, der seit 1959 alljährlich von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels ausgerichtet wird und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, zählt zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben. Außerdem ist er der erfreuliche Beweis dafür, dass es allen Unkenrufen zum Trotz unter der „Jugend von heute“ noch immer jede Menge passionierte und talentierte (Vor-)Leserinnen und -Leser gibt.
Entsprechend bot sich am vergangenen Montag Raya Mehrhoff und Mia-Sofie Schmidt aus der Klasse 6a, Sophie Hoos und Jana Angres aus der 6b, Pauline Kurzeknabe und Marlene Itzenhäuser aus der 6c sowie Bastian Knauff und Julia Kallasch aus der 6d nicht nur die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen, sondern auch ihre Begeisterung für das Lesen untereinander und mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse 5d zu teilen, die als Auditorium des diesjährigen Schulentscheids so nicht nur einen Vorgeschmack davon bekamen, was sie im nächsten Schuljahr erwartet, sondern v. a. jede Menge neue Bücher kennenlernen und womöglich noch letzte Anregungen für den Weihnachtswunschzettel bekommen konnten.
Herr Schmitz, der erneut das Schulfinale organisiert und moderiert hat, stimmte alle Beteiligten mit einem Zitat Erich Kästners ein, dem wir bekanntermaßen viele „Klassiker“ der deutschen Kinder- und Jugendliteratur verdanken und dessen sowohl 125. Geburts- als auch 50. Todestages dieses Jahr gedacht wurde: „Wenn ein Kind lesen gelernt hat und gerne liest, entdeckt und erobert es eine zweite Welt, das Reich der Buchstaben. Das Land des Lesens ist ein geheimnisvoller, unendlicher Erdteil. Aus Druckerschwärze entstehen Dinge, Menschen, Geister und Götter, die man sonst nicht sehen könnte. […] Wer lesen kann, hat ein zweites Paar Augen, und er muss nur aufpassen, dass er sich dabei das erste Paar nicht verdirbt.“
Ganz in diesem Sinne nahmen die acht Klassenfinalistinnen und -finalisten ihr Publikum in der ersten Wettbewerbsrunde, in der sie ein von ihnen selbst gewähltes Buch kurz vorstellen und daraus eine vorbereitete ca. 3-minütige Textstelle vorlesen mussten, mit auf eine abenteuerliche, spannende und zu Herzen gehende Reise in zum Teil fantastische Welten, in denen Clan-Rivalitäten zwischen kriegerischen Katzen und ihre erbitterte Schlacht mit den Dachsen viele beklagenswerte Opfer forderten, das Weihnachtsschwein aus dem Land der Verlorenen errettet werden musste, im geheimnisvollen 13. Stock ein blinder Passagier auf einem Segelschiff in stürmischer See in Lebensgefahr geriet, die ??? den alten Kampf zwischen Mensch und Maschine gegen einen Fußball-Roboter in letzter Sekunde für sich entscheiden konnten und Elenas und Tims verbotene Liebe gegen alle Hindernisse überdauerte – ganz zu schweigen von einem kleinen bösen Buch, das seinem Namen alle Ehre machte.
In Runde zwei des Wettbewerbs kam dann noch einmal Erich Kästner zum Zuge, dessen Roman „Das fliegende Klassenzimmer“ von Herrn Schmitz als den Wettbewerbskandidaten und -kandidatinnen vorab nicht bekanntgegebener Fremdtext ausgewählt worden war.
Für die 4-köpfige Jury, bestehend aus den Deutschlehrerinnen Frau Herrmann und Frau Kirchner, Frau Sippel, die noch einmal das SG-Mediatheksteam vertreten durfte, und – in treuer Verbundenheit seit vielen Jahren – Frau Harras-Fink von der Buchhandlung Hexenturm, war es angesichts der mitreißenden Lesevorträge der acht Klassensiegerinnen und -sieger, die offenkundig allesamt nicht zu Unrecht als jeweilige Klassenbeste ins Schulfinale entsandt worden waren, wieder einmal keine leichte Entscheidung, wer auf das „Siegertreppchen“ treten durfte.
Letzten Endes kam diese Ehre Marlene Itzenhäuser als Schulsiegerin zu, die sowohl mit ihrem ausdrucksstarken und souveränen Vortrag aus dem Roman „Elena – Gegen alle Hindernisse“ von der Autorin Nele Neuhaus als auch beim Vorlesen des Fremdtextes am meisten überzeugen konnte, flankiert auf dem nicht minder ehrenvollen zweiten und dritten Platz von Julia Kallasch und Raya Mehrhoff. Neben viel Lob und Anerkennung für die großartige Leistung aller Teilnehmer gab es für die drei Erstplatzierten die obligatorischen Urkunden sowie einen Buchgutschein, und für alle acht Klassensiegerinnen und -sieger stiftete die Buchhandlung Hexenturm, der an dieser Stelle noch einmal Dank gesagt sei für die schon viele Jahre währende Unterstützung des Vorlesewettbewerbs, zudem Buchpreise, auf dass sich niemand als Verlierer fühlen musste und weiterhin für genug Lesestoff und anhaltende Leselust gesorgt ist.
Bleibt noch, Dir, Marlene, viel Glück zu wünschen für den Regionalentscheid des Schwalm-Eder-Kreises, bei dem Du das SG im Februar in Borken vertreten darfst!