Der 20. Dezember 2018 scheint ein bedeutender Tag für Weltraumbegeisterte zu sein. So kehrt der deutsche Astronaut Alexander Gerst, Kommandant der Internationalen Raumstation (ISS), nach knapp 200 Tagen im All auf die Erde zurück. Während er sein NASA-Abenteuer erfolgreich beendet hat, beginnt für Celine Wiegel, Schülerin des Schwalmgymnasiums, am selben Tag eine besondere Mission: Sie wird als Siegerin des diesjährigen NASA-Wettbewerbs ausgezeichnet und darf im Sommer „hoch hinaus“. Dann wird sie zu einem Space-Workshop an die „United Space School“ nach Houston/Texas reisen!
Mit ihrem englischsprachigen Aufsatz, in dem sie ausführt, warum eine Marsmission in absehbarer Zeit möglich sein wird, hat Celine Wiegel aus der Einführungsphase die Jury überzeugt und ihr Ticket in die USA gelöst. Zusammen mit anderen Jugendlichen verschiedener Nationalitäten erwarten sie dort zwei spannende Wochen, in denen sie NASA-Anlagen besichtigen, Vorträge von NASA-Mitarbeitern und Astronauten hören, kulturelle Veranstaltungen besuchen und schließlich ein fiktives Raumfahrtprojekt planen und durchführen darf. Ähnlich wie auf der ISS, wo Astronauten und Kosmonauten verschiedener Herkunft kooperieren, wird also auch Celine in Houston internationale Verständigung und Zusammenarbeit erleben.
Sie und die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schule hatten „innovative Ideen entwickelt“, wie Physiklehrer Bernd Gliemann, Organisator des Projektes am SG, in seiner Ansprache lobt. Dabei hätten sie vielfältige Ansätze und Themen gewählt, neben Chemie, Biologie, Physik, Mathematik und Geschichte auch solche, die mit ihren Schulfächern wenig oder gar nichts zu tun hatten. So versteht das Schwalmgymnasium die Teilnahme der Schülerinnen und Schüler am begehrten NASA-Wettbewerb auch als Möglichkeit der Förderung begabter Jugendlicher, die zusätzlich zu den zum Teil umfangreichen alltäglichen Anforderungen des Schulalltags Interesse und Engagement zeigen. Zu ihnen gehören in diesem Jahr auch Timo Näser, der hinter Celine Wiegel den zweiten Platz des Wettbewerbs für sich verbuchen kann, die Drittplatzierte Jacquelin Rieck sowie Alina Stabel, Katharina Heer und Jasmin Möller, die sich den vierten Rang teilen. „Auch wenn wir nur eine von euch nach Houston senden können, möchte ich die Leistungen von euch allen anerkennen“, betont Bernd Gliemann. In Form einer entsprechenden Bemerkung werde diese Anerkennung auch ins Abiturzeugnis aufgenommen.
„Zu Dank verpflichtet sind wir Prof. Dr. Karl Heinz Siebold von der Hochschule München“, sagt Gliemann, „einem ehemaligen NASA-Mitarbeiter, der sich als gebürtiger Schwälmer unserer Schule verbunden fühlt und uns die Teilnahme am Workshop ermöglicht“. „Auch möchten wir der Stadtsparkasse Schwalmstadt danken“, ergänzt er. Sie fungiere bereits seit 2001 als großzügiger Sponsor und unterstütze die Aktion in diesem Jahr mit einer Spende von 2500€ an den Förderverein des Schwalmgymnasiums, auch um Celines Flug zu finanzieren.
Zwar reicht das Geld für eine „echte“ Marsmission noch nicht ganz, doch wer weiß, was die Zukunft bringt? Celine selbst schreibt schließlich in ihrem Aufsatz: „Mars is closer to us than ever before.“