Am 23.10. fand zum zweiten Mal der kreisweite Umwelt-Tag statt. Und auch, wenn in diesem Jahr die Umstände alles andere als günstig waren, um Aktionen mit der gesamten Schulgemeinde durchzuführen, zeigte das Schwalmgymnasium einmal mehr, dass wir auch in der Krise Umweltschule sind! Mit Umweltschutz-Letterings und einer Waldexkursion beteiligte sich das SG am Umwelt-Tag.
Über den gesamten Vormittag füllte sich der Schulhof mehr und mehr mit bunten Schriftzügen. Die Umwelt-AG hatte im Vorfeld alle Klassen und Kurse dazu aufgerufen, einen möglichst umsetzbaren Umweltschutz-Tipp auszuwählen und diesen in kreativer Weise von den Energiemanager-Teams oder Freiwilligen mit Kreide auf den Schulhof schreiben zu lassen. Sätze wie „Weniger Plastik ist MEER!“, „Beinkraft statt CO2-Last“, „Stoffmasken statt Einweg-Masken“, „Ohne Bäume keine Träume“ oder Greta Thunbergs Zitat „How dare you!“ zeigten, wie vielfältig und aktuell sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Auftrag auseinandergesetzt hatten. In einigen Klassen wurden so regelrechte Diskussionen angestoßen, warum Einweg-Flaschen eigentlich nicht ganz abgeschafft werden oder ob es möglich ist, mal eine Woche auf Fleisch zu verzichten.
Damit die Corona-Regeln eingehalten werden konnten, arbeiteten die Klassenteams der einzelnen Jahrgänge in vorgegebenen Zeitfenstern auf dem Schulhof.
In den Pausen wurden die Pflastersteine dann zur Ausstellungsfläche, Schülerinnen und Schüler wanderten aufmerksam lesend durch die Schriftbilder oder betrachteten die Werke aus den Klassenräumen.
Die drei besten Motive werden von der Umwelt-AG ausgewählt und anschließend als Postkarten gedruckt. Zudem sollen die Schülerinnen und Schüler versuchen, ihre Tipps umzusetzen, bis die Kreide-Letterings vom Schulhof verschwunden sind. Der Regen setzte jedoch schon während der Aktion ein und ließ die Schriftzüge kurzzeitig wie wichtige Hinweise aufleuchten. Hoffen wir also, dass die Tipps schon jetzt in die Tat umgesetzt werden.
Nachmittags ging der Umwelt-Tag für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umwelt-AG weiter. Sie besuchten erneut ihre im März gepflanzten „Jubiläumsbäume“ im Treysaer Stadtwald. Ziel war es eigentlich, die Bäume mit einem Verbissschutz zu versehen, um sie vor nagenden Waldtieren zu schützen. Da jedoch aufgrund des Regenwetters die Verbissschutzpaste nicht aufgetragen werden konnte, hatte Volker Gläser, Revierleiter des Schwalmstädter Forsts, einen Plan B: Eicheln sammeln, um auch Eichen auf der Pflanzfläche einziehen zu lassen. Herr Gläser sammelte mit uns an einer geeigneten Stelle Saatgut, wobei wir darauf achten mussten, dass die Eicheln möglichst noch grünlich sind und nicht vom Eichelhaselbohrer durchlöchert. Anschließend wurden die Eicheln in unserem Waldstück vergraben. Auf dem Feld gab es eine Menge kleiner Baumstümpfe, die uns für unsere „Eichhörnchen-Mission“ sehr zu Nutze kamen. Die Baumstümpfe werden sie vor Frost schützen, denn dieser legt sich dann auf die Holzoberfläche und nicht auf unsere kleinen Sprösslinge. Mit Schippen haben wir einen Spalt an zwei Seiten des Baumstumpfes zwischen Erde, Moos und dem Holz gehoben und dann die Eicheln hineingelegt. Anschließend wurde der Spalt wieder geschlossen und die Eicheln waren zugedeckt. Um die Chance zu erhöhen, dass sie aufgehen, haben wir meist drei Eicheln zugleich gesät. Anders als bei Eichhörnchen wussten wir allerdings auch im Nachhinein noch, wo wir die Nüsse verbuddelt haben, denn wir haben uns Markierungen aus kleinen Ästen auf die Stämme gelegt, damit niemand an der gleichen Stelle gräbt. Wir freuen uns schon darauf, wiederzukommen und zu sehen, wie viele Mini-Eichen aus unserem Saatgut entstehen und einmal sehr viel größer werden als wir!
Da sich das Wetter bei unserer Ankunft im Wald schlagartig besserte, konnten wir zudem die gepflanzten Bäumchen mit einem alternativen Verbissschutz ausstatten: einem Papierklebeband-Fähnchen, die wohl bei Rehen nicht auf der Speisekarte stehen. Dank der weißen Markierungen ließen sich die Baumsetzlinge anschließend auch gut zählen. Erfreulicherweise haben 82 unserer 109 Baumsetzlinge überlebt, was laut Volker Gläser eine mehr als positive Quote sei, gerade nach diesem extrem trockenen Sommer. Vor allem unsere Tannen und Zedern fielen dem Großen Braunen Rüsselkäfer zum Opfer, hingegen gediehen Kirschen und Robinien am besten und ragen teilweise dem ältesten Mitglied der Umwelt-AG schon über den Kopf.
Wir können also hoffnungsvoll in die Zukunft blicken! Vielleicht werden die einstigen Mitglieder der Umwelt-AG zum 50. kreisweiten Umwelt-Tag mit ihren Kindern und Enkelkindern durch den Jubiläumswald des SG wandern…