Alle Jahre wieder wird in der Vorweihnachtszeit am Schwalmgymnasium der beste Vorleser oder die beste Vorleserin des Jahrgangs 6 gekürt. Eines stand diesmal bereits von vornherein fest: Es würde eine Siegerin geben. Denn jede Klasse schickte zwei Mädchen ins Rennen, die sich auf Klassenebene durchgesetzt hatten und daher nun beim Schulentscheid des Vorlesewettbewerbs gegeneinander antraten. Frieda Diegler aus der Klasse 6d war schließlich die strahlende Gewinnerin – auch wenn sie ihr Strahlen unter dem Mund-Nasen-Schutz verstecken musste.
Victoria Hartung und Josefina Nees (beide 6a), Isabell Kirschner und Lena Schmidt (beide 6b), Jolina Riebeling und Olivia George (beide 6c) sowie Katharina Held und Frieda Diegler (beide 6d) können stolz auf sich sein: Gut vorbereitet und mit tollen Leseleistungen glänzten die Schülerinnen beim Schulentscheid des Vorlesewettbewerbs, den der Börsenverein des deutschen Buchhandels bereits seit 1959 jährlich ausschreibt.
In der ersten Runde stellten die Leseratten unter Beweis, warum sie Klassensiegerinnen geworden waren. Sie lasen etwa dreiminütige Auszüge aus selbst ausgesuchten Büchern, meist Fantasy-Romanen, vor. Dabei nahm die Jury die Kriterien Lesetechnik, Interpretation und Textstellenauswahl besonders unter die Lupe. Die Deutschlehrkräfte Frau Herrmann, Frau Ulm und Herr Schmitz, außerdem Frau Harras-Fink vom Buchladen „Hexenturm“, hatten die schwere Aufgabe, zu beurteilen, wer in dem engen Kopf-an-Kopf-Rennen die Nase vorn hatte.
Die endgültige Entscheidung fiel erst in der zweiten Runde. Hier lasen die Klassensiegerinnen, passend zur Jahreszeit, aus Charles Dickens‘ berühmter Erzählung „Die Weihnachtsgeschichte“ vor. Anders als in der ersten Wettbewerbsrunde handelte es sich hierbei um einen Fremdtext, die Mädchen hatten also nicht die Möglichkeit, die vorzulesende Textstelle vorzubereiten und zu üben. Dementsprechend groß war die Aufregung.
Besonders gut meisterte schließlich Frieda Diegler die Herausforderung, dicht gefolgt von Jolina Riebeling und Lena Schmidt. Den dreien gelang es am besten, das Gespräch des hartherzigen und geizigen Weihnachtsmuffels Ebenezer Scrooge mit seinem unbekümmerten Neffen Fred im London des 19. Jahrhunderts mit Leben zu füllen. Die Vorträge der Mädchen waren sicher, flüssig, deutlich und lebendig, sodass die Figuren und die Stimmung der Szene ausdrucksstark zur Geltung kamen. Neben den Plätzen eins, zwei und drei sicherten sich die Schülerinnen das Lob der Jury, Urkunden und Buchgutscheine. Leer ging sowieso niemand aus: Der Buchladen „Hexenturm“ spendierte für alle Wettbewerbsteilnehmerinnen einen Buchpreis. Für neuen Lesestoff ist also gesorgt!