Wenn Verständnis und Toleranz entstehen sollen, braucht es Begegnungen und Austausch auf Augenhöhe. In dieser Überzeugung machen wir uns in den Fächern Religion und Ethik regelmäßig auf den Weg, um Menschen zu treffen, die uns von ihrem Glauben erzählen, und Orte zu besuchen, die ihnen heilig sind. So gehört auch ein Besuch in einer Moschee in Jahrgangsstufe 7 zum festen Programm. Natürlich in Socken! Denn wenn die Gläubigen aus Ehrfurcht vor Gott, arabisch Allah, beim Betreten ihres Gebetshauses die Schuhe ausziehen, achten auch wir als Gäste diese Regeln - und haben damit schon auf den ersten Metern viel über den Islam gelernt.
Von unserem Ausflug in die Fatih Moschee Stadtallendorf berichten Paula Bernhardi aus Klasse 7a und Ferdinand Mattheis aus Klasse 7c.
„Mit dem ganzen Jahrgang 7 gingen wir zum Bahnhof, von wo wir mit dem Zug nach Stadtallendorf gefahren sind. Dort hatten wir einen ziemlich langen Weg“, erzählt Paula, „doch dann standen wir vor der Moschee. Sie war groß und schön.“
Ferdinand ergänzt: „Wir wurden herzlich begrüßt. Anschließend sind wir in festen Gruppen durch die Moschee gegangen.“ Unsere knapp 200 Schuhe fanden währenddessen Platz im Regal am Eingang. „Wir staunten, als wir drin waren“, beschreibt Paula ihren ersten Eindruck im Gebetsraum, „denn da waren lauter schöne Schriftzüge.“ Andere aus dem Religionskurs der beiden erinnern sich an den sauberen flauschigen Teppichboden, der angenehm zum Sitzen war, an die hohen Fenster, den beachtlichen Kronleuchter und insgesamt an die einladende Atmosphäre.
In der Moschee erwarteten uns fünf Stationen. Hier zeigten und erklärten uns engagierte Frauen und Männer aus der Gemeinde, was ihnen am Glauben kostbar ist. Offen gingen sie mit den vorbereiteten und spontanen Fragen der Siebtklässler um. „Als erste Station“, erinnert sich Paula, „hatte ich das Gebet, das der Imam für uns rezitiert hat. Ich fand das sehr spannend.“ Ferdinand erzählt: „Uns wurde an den Stationen das wichtigste Gebet der Muslime erklärt, der Aufbau der Moschee, der Koran, aus dem auch vorgelesen wurde, die Kleiderordnung, wo wir auch traditionelle Gewänder mal anprobieren durften, und die fünf Säulen des Islam. Die fünf Säulen sind das Beten, die Pilgerfahrt, das Fasten, das Glaubensbekenntnis und die Abgaben für die Armen. Besonders lustig war es, als Herr Rehbein das Gewand eines Imam, also des Vorbeters, angezogen hat. Am Schluss wurden uns noch ein Getränk und ein Sesamring geschenkt, dann haben wir uns verabschiedet. Mir hat es sehr gut gefallen.“ Und auch Paula resümiert wie die meisten anderen aus ihrem Religionskurs: „Alles war sehr spannend und man konnte viele Einblicke in das muslimische Leben bekommen.“
Unseren Gastgeberinnen und Gastgebern sagen wir herzlichen Dank! Gern kommen wir mit dem nächsten Jahrgang 7 wieder.
















